Probleme mit der Schilddrüse sollten unbedingt abgeklärt werden
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Wie funktioniert die Schilddrüse und was bedeuten die Schilddrüsenwerte?

Müdigkeit, Antriebslosigkeit, trockene Haut – oft signalisiert der Körper auf leise Weise, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Diese unspezifischen Beschwerden können viele Ursachen haben, doch ein genauer Blick auf die Schilddrüse lohnt sich besonders. Schilddrüsenwerte im Blutbild können einen entscheidenden Hinweis darauf geben, ob eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. Ein schneller Test für Schilddrüsenunterfunktion schafft Gewissheit und ermöglicht es, frühzeitig zu handeln. Denn nur wenn der Stoffwechsel rechtzeitig wieder ins Lot gebracht wird, lassen sich Beschwerden vermeiden, die den Alltag erheblich belasten könnten.

Anatomie der menschlichen Schilddrüse. 3D-Illustration
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Wie funktioniert die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse, die sich im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfes befindet und auch Thyroidea in der Fachsprache heißt. Sie spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Stoffwechsel, indem sie wichtige Hormone produziert, die nahezu alle Körperfunktionen beeinflussen. Zu den von der Schilddrüse ausgeschütteten Hormonen gehören Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die den Energieverbrauch der Zellen, das Wachstum, die Wärmeproduktion und sogar die Funktion des Nervensystems regulieren.

Doch wie funktioniert die Schilddrüse? Sie ist Teil eines fein abgestimmten Systems, das gemeinsam mit dem Gehirn die Hormonproduktion reguliert. Der Hypothalamus erkennt, wenn der Körper mehr Schilddrüsenhormone benötigt, und sendet ein Signalhormon (TRH) an die Hypophyse. Diese schüttet daraufhin TSH aus, welches die Schilddrüse anregt, die Hormone T3 und T4 zu produzieren. Diese steuern den Stoffwechsel, die Körpertemperatur und die Energieversorgung. Sobald genügend Hormone im Blut vorhanden sind, meldet der Hypothalamus dies zurück und drosselt die Hormonproduktion. Dieses Zusammenspiel sorgt für ein konstantes Gleichgewicht der Schilddrüsenhormone im Körper.

Schilddrüsenwerte und ihre Bedeutung

Um die Funktion des Organs zu beurteilen, werden häufig die sogenannten Schilddrüsenwerte im Blutbild bestimmt. Dazu gehören insbesondere die Konzentrationen von TSH, T3 und T4 im Blut.
– TSH: Ein erhöhter TSH-Wert kann auf eine Unterfunktion (Hypothyreose) hinweisen, während ein zu niedriger TSH-Wert oft ein Hinweis auf eine Überfunktion (Hyperthyreose) ist.
– T3 und T4: Diese Werte zeigen direkt an, wie aktiv die Schilddrüse Hormone produziert. Veränderungen können auf Probleme wie eine Fehlfunktion oder Erkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Basedow hinweisen.

Hypothalamus, Hypophyse, Schilddrüse, negative Rückkopplung
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Schilddrüse testen: Was sind normale Werte?

Normale Schilddrüsenwerte sind ein Zeichen dafür, dass die Schilddrüse ihre Aufgabe, die Produktion und Regulierung wichtiger Hormone, im Gleichgewicht erfüllt. Diese Werte werden in der Regel durch eine Blutuntersuchung überprüft und umfassen hauptsächlich die Konzentrationen von TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin).
Der TSH-Wert gibt an, wie stark die Hypophyse die Schilddrüse zur Hormonproduktion anregt. Ein normaler Bereich liegt typischerweise zwischen 0,4 und 4,0 mIU/l (Milli-Internationale Einheiten pro Liter), kann jedoch je nach Labor leicht variieren. Dieser Wert ist besonders sensibel und zeigt frühzeitig, ob die Schilddrüse über- oder unteraktiv ist. Die freien Hormone T3 und T4, die sogenannten fT3 und fT4, repräsentieren die aktiven Formen der Schilddrüsenhormone. Normale Werte für fT4 liegen etwa zwischen 0,8 und 1,8 ng/dl, während fT3 im Bereich von 2,0 bis 4,4 pg/ml liegt. Diese Werte können ebenfalls je nach Messmethode und Referenzbereich schwanken.

Schilddrüsentest auf Unterfunktion mit allen INhalt neben der Packung.

Warum und wie sollte man die Schilddrüse testen?

Schilddrüsentests sind ein wichtiger Bestandteil der Diagnose von hormonellen Störungen oder Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Herzrasen oder Haarausfall. Um die Schilddrüse zu testen, werden in der Regel Blutproben analysiert, wobei die oben genannten Schilddrüsenwerte gemessen werden. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Szintigraphie notwendig sein, um strukturelle Veränderungen oder Knoten in der Schilddrüse zu untersuchen.

Blutprobe liegt auf Probenzettel - TSH Test ist positiv angehakt
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Schilddrüsen testen: erhöhte Schilddrüsenwerte

Erhöhte Schilddrüsenwerte treten auf, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, ein Zustand, der als Hyperthyreose bezeichnet wird. In solchen Fällen sind die Blutwerte für die Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) erhöht, während der TSH-Wert oft erniedrigt ist, da der Körper versucht, die Schilddrüse zu bremsen. Häufige Ursachen für erhöhte Schilddrüsenwerte sind Erkrankungen wie Morbus Basedow, eine Autoimmunstörung, bei der das Immunsystem die Drüse überstimuliert, oder Schilddrüsenknoten, die unkontrolliert Hormone produzieren. Auch die Einnahme von zu viel Schilddrüsenmedikamenten kann die Werte erhöhen.

Symptome, die mit erhöhten Schilddrüsenwerten einhergehen, sind unter anderem Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit, innere Unruhe, Herzrasen, vermehrtes Schwitzen und Zittern. Sollten Sie solche Anzeichen bemerken, empfiehlt es sich, die Schilddrüsenfunktion durch einen Arzt überprüfen zu lassen. Ein Bluttest kann klären, ob eine Überfunktion vorliegt, und die genaue Ursache kann anschließend mit weiteren Untersuchungen ermittelt werden.

Junge Frau in engen Shorts sitzt zu Hause auf dem Sofa und gebutachtet ihren Bauch, vermutlich wegen einer Gewichtszunahme
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Niedrige Schilddrüsenwerte – Schilddrüsenwerte bei Unterfunktion

Niedrige Schilddrüsenwerte können ein Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) sein. Dieser Zustand tritt auf, wenn die Drüse nicht ausreichend Hormone produziert, um die Bedürfnisse des Körpers zu decken. In der Regel zeigen sich folgende Schilddrüsenwerte bei Unterfunktion verändert:
– Der TSH-Wert ist oft erhöht, da die Hypophyse versucht, die Schilddrüse zur Hormonproduktion anzuregen.
– Die Konzentrationen der Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin), insbesondere ihrer freien Formen (fT3 und fT4), sind erniedrigt, da die Schilddrüse nicht genügend Hormone freisetzt.
Die Ursachen für niedrige Schilddrüsenwerte können vielfältig sein. Eine der häufigsten ist die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis, bei der das Immunsystem die Drüse angreift. Weitere mögliche Auslöser sind Jodmangel, bestimmte Medikamente oder eine frühere Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen, wie eine Operation oder eine Radiojodtherapie. Symptome einer Hypothyreose umfassen oft Anzeichen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut, Haarverlust und Konzentrationsprobleme. Hinweise gibt ein Test für Schilddrüsenunterfunktion.

Nahaufnahme eines Arztes, der in der Klinik die Schilddrüse einer Patientin mit Ultraschall untersucht
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Schilddrüsenwerte in der Schwangerschaft

Die Schilddrüsenwerte in der Schwangerschaft sind von großer Bedeutung, da eine gute Schilddrüsenfunktion sowohl für die Gesundheit der Mutter als auch für die des Kindes wichtig ist. Die empfohlenen Normwerte für den TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) liegen im Allgemeinen zwischen 0,1 und 2,5 mU/l, wobei Werte über 2,5 mU/l auf eine Hypothyreose hinweisen können. Ein TSH-Wert unter 0,1 mU/l deutet auf eine Hyperthyreose hin. Die freien Schilddrüsenhormone FT3 und FT4 sollten ebenfalls im normalen Bereich liegen, wobei eine Über- oder Unterfunktion Risiken wie Frühgeburt oder Entwicklungsstörungen des Fötus zur Folge haben kann. Regelmäßige Kontrollen sind daher unerlässlich.

Endokrinologe untersucht Patienten in der Klinik, konzentriert sich auf das Modell der Schilddrüse und Blutproben in Reagenzgläsern
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Schilddrüsenfunktion – Wie testen?

Die Schilddrüsenfunktion kann mittels verschiedener Tests überprüft werden, wobei Heimtests eine praktische Möglichkeit darstellen, erste Hinweise auf eine mögliche Störung zu erhalten. Diese Gesundheitstests für Zuhause messen in der Regel den TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), der Aufschluss über die Funktion der Schilddrüse gibt. Ein hoher TSH-Wert könnte auf eine Unterfunktion (Hypothyreose) hinweisen, während ein niedriger Wert auf eine Überfunktion (Hyperthyreose) hindeuten kann. Auch Tests zur Bestimmung der freien Schilddrüsenhormone FT3 und FT4 sind möglich. Jedoch ist es wichtig, dass auffällige Testergebnisse nicht alleine interpretiert werden. Bei unklaren oder abnormalen Werten sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Bei Heimtests zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion wird in der Regel der TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) getestet, der die Aktivität der Drüse anzeigt. Diese Tests basieren meist auf einer Blutprobe, die zu Hause entnommen wird, häufig durch einen kleinen Piks in den Finger. Das entnommene Blut wird dann analysiert. Einige Heimtests messen auch die freien Schilddrüsenhormone FT3 und FT4, die für den Stoffwechsel und das allgemeine Wohlbefinden wichtig sind. Bei Auffälligkeiten oder Unsicherheiten sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen, um eine umfassende Untersuchung und genauere Diagnostik zu erhalten.